MITEINANDER WACHSEN
„Irgendwie scheinen wir der Auffassung zu sein, dass wir ständig etwas tun müssen, um die uns zur Verfügung stehende Zeit gewinnbringend zu nutzen. Viele Menschen brauchen eine Art offizielle Erlaubnis, ehe sie es wagen, vom Handlungsmodus auf den Seinsmodus umzuschalten, wohl hauptsächlich deswegen, weil wir von Kindesbeinen andaran gewöhnt sind, alles Tun höher zu verwerten als das einfache Sein. Niemand hat uns je etwas darüber beigebracht, geschweige denn verraten, wie man es findet.“ ( Myla und Jon Kabat – Zinn)
Für mich war dieser Satz Inspiration für unser Jahresthema der TU Krabbelstube. Handlungsmodus eintauschen in Seinsmodus oder ist der Seinsmodus die Basis für ein ehrliches Miteinander – wertfrei und doch auf Basis der Werte, wie Selbstwirksamkeit, Partizipation und Resilienz, Toleranz und Achtung füreinander.
Hallo DU da bin ICH – Begegnungen, Abgrenzung,Verbündete finden – ich lerne im sozialen Miteinander und wachse an der Wertschätzung uns allen gegenüber, mich frei und wohlwollend aufgehoben zu fühlen um meine Lebendigkeit mit Begeisterung kennenzulernen und mein Wirken zu festigen. Ich darf so sein, wie es in mir „raus“ mag.
In diesem sozialen Feld ergeben sich viele Möglichkeiten zu wachsen, Ressourcen zu entdecken, Belastungssituationen besser meistern zu lernen, Frustrationstoleranz zu üben und in der Vielfalt des Miteinander, sein ICH zu finden.
Für mich ist es bei der Vorbereitung der Jahresplanung auch immer wichtiger geworden, sich auch mit dem Team in diesem Sinne einzulassen. Das Team der Krabbelstube lebt schon von der vielseitigen Betreuuersituation. Wir haben sehr bewußt unterschiedliche Charaktere, männliche Betreuer sind genau so wichtig, wie BetreuerInnen unterschiedlichen Alters.
Angelehnt an meine schriftliche Arbeit aus der Managementausbildung, möchte ich mit dem Team „Kompetente Mitarbeiter garantieren kompetente Kinder“, im Jahreskreislauf einbinden und pädagogische Tage und Besprechungen dazu nutzen, den Schwerpunkt unserers Wachsens, immerwieder miteinander zu erarbeiten/ zu reflektieren.
Achtsamkeit als Basis bedeutet auch, mich selbst gut verankert in meine Stärken zu zeigen. Den Raum öffnen für ein bewußteres Miteinander. Ich bin ein Teil vom Ganzen, dass ganz so einfach dahin Gesprochene, oft Gehörte ist im reflektierten Innehalten, schon ein sehr kraftvoller Satz.
„Mittendrin statt nur dabei“ (Timm Albers)
Jedes Kind hat viel zu sagen, jeder von uns hat viel zu geben, hören wir uns zu statt in Konzepten zu verharren, öffnen wir unsere Sinne und es wird uns nicht langweilig ;-) Erschöpfung ist eine Folge der Zurückhaltung und nicht eine Folge des Einlassens.
Ich freue mich auf ein lebendiges, vielfältiges Tuksjahr.
Barbara Anna Desch